Generalplanung Otto Wagner Areal - Gebäudehülle
Rahmenvertrag Sanierung Gebäudehülle
Das Otto Wagner Areal in Wien ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Geplant und gebaut von Carlo von Boog und Otto Wagner, gehört es zu den bedeutendsten architektonischen Ensembles der Wiener Moderne. Ursprünglich als Niederösterreichischen Landesheil- und Nervenanstalt errichtet, umfasst das Areal eine Reihe von Pavillons und Gebäuden, die mit innovativen Konstruktionsmethoden und einem einzigartigen Stil ausgestattet wurden. Die Gebäude vereinen kunstvolle Gestaltung mit funktionalen Elementen und spiegeln die Vision von Otto Wagner wider, die medizinische Versorgung und die Architektur der damaligen Zeit zu verbinden.
Im Laufe der Jahre hat das Areal zahlreiche Veränderungen erfahren, doch der historische Wert der Gebäude bleibt ungebrochen. Die Arge Eidos Architektur ZT GmbH / Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH wurde mit einem Rahmenvertrag für die Sanierung der Gebäudehülle von 32 Pavillons auf dem Otto Wagner Areal beauftragt. Diese herausfordernde Aufgabe erfordert eine sorgfältige Planung und moderne Technologien, um den historischen Wert der Gebäude zu bewahren und gleichzeitig zukunftsfähige Lösungen zu gewährleisten.
Zentrale Planungsschritte und Vorgehensweise:
Detaillierte Bestandsaufnahme: Die Bestandsaufnahme wird in drei wesentlichen Fachclustern organisiert:
Fachcluster Denkmal
Fachcluster Ingenieurwesen
Fachcluster TGA (Technische Gebäudeausstattung)
Diese Fachcluster ermöglichen eine effiziente und ressourcenschonende Untersuchung des Bestands vor Ort. Die Untersuchung erfolgt in drei Stufen:
Analyse – Detaillierte Untersuchung des Bestands.
Maßnahmenkonzept – Entwicklung eines Handlungsplans zur Sanierung.
Katalogisierung – Erfassung und Dokumentation aller relevanten Informationen.
Herausforderungen der Planung: Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass für die zu sanierenden Pavillons noch keine festgelegte Nutzung vorliegt und der Innenausbau erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Um dennoch eine effiziente Planung zu ermöglichen, schlägt die Bietergemeinschaft vor, Schnittstellen zum Innenausbau und den Außenanlagen in Themenpaketen zusammenzufassen. Dies erlaubt eine flexible Lösungsgestaltung, die unabhängig von der späteren Nutzung des Gebäudes umgesetzt werden kann.
Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung
Die strukturierte Vorgehensweise und die enge Abstimmung mit allen Beteiligten sichern nicht nur die Qualität und Nachhaltigkeit der Sanierung, sondern auch die effiziente Umsetzung des Projekts. Das Ziel ist es, den historischen Wert des Areals zu bewahren und gleichzeitig die zukünftige Nutzung des Gebäudes flexibel zu gestalten.
BIM: Effiziente Planung und nachhaltige Instandhaltung
Die Integration von Building Information Modeling (BIM) in den Planungs- und Sanierungsprozess bietet viele Vorteile, insbesondere bei denkmalgeschützten Beständen. Durch die digitale Modellierung wird eine zentrale Informationsbündelung erreicht, bei der alle relevanten Daten – von der Geometrie über Materialien bis hin zur Restaurierungshistorie – in einem Modell zusammengeführt werden. Dies bildet die Grundlage für alle weiteren Planungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.
Vorteile von BIM in der Baudenkmalpflege:
Langfristige Instandhaltungsstrategien: Anhand des BIM-Modells lassen sich nachhaltige Instandhaltungsstrategien entwickeln, die die Wartungs- und Restaurierungszyklen optimieren und verlängern. So wird der Erhalt des Denkmals auf lange Sicht gewährleistet.
Dokumentation der Geschichte: Alle historischen Daten und restauratorischen Maßnahmen können im Modell gespeichert und jederzeit nachvollzogen werden, was für zukünftige Restaurierungen von entscheidender Bedeutung ist.
Effiziente Planung und Ausführung: Die Verwendung von BIM ermöglicht es, die Planung und Ausführung der Sanierungsmaßnahmen effizienter zu gestalten, indem potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und Schnittstellen zwischen verschiedenen Fachbereichen präzise definiert werden.
Durch die Kombination von traditioneller Denkmalpflege und modernen BIM-Technologien können die Pavillons am Otto Wagner Areal nicht nur denkmalgerecht saniert, sondern auch langfristig nachhaltig genutzt und erhalten werden.
Generalplanerteam:
Architektur/Denkmalpflege:
Eidos Architektur
ghp gmeiner haferl & partner zt gmbh
Bauphysik:
AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH
Gebäudetechnik:
Brandschutz:
AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH
Bilder:
Eidos/SSW