Kapellenbastei - Festung Hohenwerfen
Fertigstellung der Restaurierung der Kapellenbastei der Festung Hohenwerfen
Die Festung Hohenwerfen wurde unter Erzbischof Gebhard (1060 – 1088) zur Zeit des Investiturstreites auf dem Werfener Burgberg errichtet. Anfangs bestand die Wehranlage aus provisorischen Holzgebäuden. Um 1070 dürfte Hohenwerfen bereits aus einem Wohnbau, einer Kapelle und Wehrmauern aus Stein bestanden haben. Unter Erzbischof Konrad von Abenberg (1106 – 1147) und Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach (1495 – 1519) wurde die Festung weiter ausgebaut.
Die der Burgkapelle vorgelagerte Bastei ist im unteren Bereich, an den das sogenannte Fürstengartl angrenzt, steinsichtig und in Form von Bruchsteinmauerwerk aufgebaut
und vereinzelt von Fels durchsetzt. Abschlossen ist der Bereich durch einen auskragenden Wulst aus Konglomerat, der zum weiteren Schutz (Witterungseinflüsse) im Zuge der Arbeiten mit Blei versehen worden ist. Über dem Wulst schließt der für den Besucher der Burg erfahr- und begehbare Baukörper der Kapellenbastei an, dessen Mauerwerk innen wie außen verputzt und geschlämmt ist.
Die Ecken der jeweils gegen Nord und Südosten ragenden Ecken der Kapellenbastei sind durch weiße Quaderungen ausgezeichnet, die im Zuge der jüngsten Arbeiten den historischen Gegebenheiten entsprechend wiederhergestellt worden sind. Die Basteimauer ist durch mehrere Öffnungen unterbrochen und wird von Zinnen abgeschlossen. Die Öffnungen dienten allesamt der Abwehr – seien es Fensteröffnungen, hinter denen die Kanonen platziert sind, Schlüsselscharten als Schießscharten, oder seien es Pechnasen. Die Öffnungen sind auf drei Ebenen verteilt, die im Innenbereich begehbar sind.
Die Putz- und Mauerwerkssanierung umfasste das Schließen ausgebrochener oder schadhafter Fugen und Mauerwerksbereiche, das Neuverputzen schadhafter z.T. zementöser Putzflächen, ausgebrochener Bereiche und/ oder das Festigen hohlliegender Putzlagen in Kalktechnik. Beide Flächen – steinsichtiger Bereich und verputzte
Flächen – wurden abschließend geschlämmt bzw. lasiert. Durch die Zimmerer wurden sowohl bei den Zinnen als auch den Pechnasen unter Erhalt der bestehenden Rauschalung
neue Tragkonstruktionen mit Hinterlüftungsebene aufgebaut. Die Zinnen und die Pechnasen waren zuvor mit Eternitschindeln gedeckt – wurden aber nun im Sinne der Nachhaltigkeit, vom Dachdecker und Spenglermeister neu mit Kupfer- bzw. Biberschwanzschindeln versehen.
Leistungen Eidos Architektur ZT GmbH:
Historische Bauforschung und Restauratorische Untersuchung
Planung und Örtliche Bauaufsicht
Fotos: EIDOS Architektur ZT GmbH, Burgverwaltung Hohenwerfen